Protestaktionen zum Auftakt der dritten Runde der Tarifverhandlungen zwischen der EVG und der DB AG.
„Unseren Kolleginnen und Kollegen ist es ein persönliches Anliegen, ihrem Unmut über das Verhalten des Arbeitgebers Luft zu machen und die Verhandlungsdelegation so zu unterstützen. Wir begrüßen das; so wird für den Arbeitgeber erkennbar, dass wir alle zusammenstehen und sich die Eisenbahnerfamilie nicht auseinander dividieren lässt", sagte die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba am Mittwoch vor Verhandlungsbeginn.
Die Deutsche Bahn hat in den bisherigen Verhandlungen behauptet, dass sie angeblich keine Möglichkeit sehe, alle Beschäftigten in der Forderung nach einer ordentlichen Lohnerhöhung gleich zu behandeln. Auch bei der Wahlmöglichkeit soll es Einschränkungen geben. „Da ist es gut, dass die EVG-Mitglieder dem Arbeitgeber verdeutlichen, dass sie eine solche Vorgehensweise auf keinen Fall akzeptieren werden", so Regina Rusch-Ziemba.
Eines ist klar - wir werden keinen Tarifvertrag unterschreiben, der eine wie auch immer gearteten Ungleichheit vorsehen soll.
Die EVG fordert neben einer Lohnerhöhung mit einem Volumen von 7 Prozent auch eine individuelle Wahlmöglichkeit für ihre Mitglieder. „Unsere Kolleginnen und Kollegen sollen selbst entscheiden können, ob sie von diesem Volumen 2,5 Prozent in Form einer einstündigen Arbeitszeitverkürzung, in Form von sechs Tagen zusätzlichem Urlaub oder ebenfalls in Form von Geld haben wollen“, erläuterte die EVG-Verhandlungsführerin.
„Eines ist klar - wir werden keinen Tarifvertrag unterschreiben, der eine wie auch immer gearteten Ungleichheit vorsehen soll“, betonte Regina Rusch-Ziemba. „Das werden wir verhindern, da kriegen wir die Kolleginnen und Kollegen wenn nötig sofort vom Arbeitsplatz auf die Straße", erklärte sie. Das hätten die EVG-Mitglieder mit ihrer Demonstration noch einmal eindrucksvoll deutlich gemacht. „Ich hoffe, die Botschaft ist bei der DB AG angekommen", so die EVG-Verhandlungsführerin vor Beginn der Verhandlungen.
Auch in anderen Teilen Deutschlands fanden zu Beginn der dritten Verhandlungsrunde Protestaktionen statt, die deutlich machen sollten, dass die EVG-Mitglieder für einen einheitlichen Tarifvertrag für alle kämpfen werden. So wurde beispielsweise im Saarland eine Mahnwache vor dem Bahnhof abgehalten.