„Wir gehen mit einem starken Mandat unserer Mitglieder in die aktuellen Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn". Das hat die EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba im Vorfeld der am Montag stattfindenden Auftaktrunde mit der DB AG deutlich gemacht.
„Der Auftrag, den uns unsere Mitglieder erteilt haben, ist eindeutig. Die Zeiten, in denen nur pauschale Forderungen erhoben werden, sind für eine moderne Gewerkschaft vorbei - EVG-Mitglieder wollen selbst bestimmen und erwarten eine Wahlmöglichkeit bei den Ergebnissen", stellte Regina Rusch-Ziemba fest.
Die EVG werde deshalb keine reine Lohnerhöhung verhandeln, sondern ihren Mitgliedern die Möglichkeit eröffnen, einen Teil des zu erzielenden Volumens individuell in Form von Arbeitszeitverkürzung, mehr Urlaub oder mehr Geld in Anspruch zu nehmen. Das sei das Ergebnis der Mitgliederbefragung, die mit rund 15.000 Rückantworten eine überaus hohe Resonanz gefunden habe.
Der Auftrag, den uns unsere Mitglieder erteilt haben, ist eindeutig. Die Zeiten, in denen nur pauschale Forderungen erhoben werden, sind für eine moderne Gewerkschaft vorbei - EVG-Mitglieder wollen selbst bestimmen und erwarten eine Wahlmöglichkeit bei den Ergebnissen
„Die Wünsche und Erwartungen unserer Mitglieder sind so vielfältig wie die EVG selbst", betone Regina Rusch-Ziemba. Insofern sei es nicht verwunderlich, dass es im Rahmen der Mitgliederbefragung keine eindeutige Priorisierung der zu erhebenden Forderungen gegeben habe. „Die einen wollen lieber eine Stunde weniger arbeiten, andere freuen sich über sechs Tage mehr Urlaub und es gibt natürlich auch Kolleginnen und Kollegen, für die es wichtig ist, dass das Lohnplus besonders hoch ausfällt. Für Letztere wollen wir 7 Prozent mehr Geld rausholen; wer mehr Urlaub oder eine Stunde Arbeitszeitverkürzung wählt, lässt sich dafür quasi 2,5 Prozent anrechnen, so dass für sie am Ende die Forderung von 4,5 Prozent mehr Geld steht", erläutert die EVG-Verhandlungsführerin.
Insgesamt gehe die EVG mit einem „großen Gesamtpaket" in die erste Runde der Tarifverhandlungen. "Nachdem unsere Mitglieder deutlich gemacht haben, dass für sie Weiterbildung und Altersvorsorge ebenfalls wichtige Themen sind, wollen wir in den Verhandlungen mit der DB AG auch in diesen Fragen deutliche Verbesserungen erzielen", so Regina Rusch-Ziemba.
„Zudem werden wir im Rahmen der Einkommensrunde den Nachwuchskräfte-Tarifvertrag finalisieren und im Hinblick auf die zunehmende Digitalisierung der Arbeitswelt Vereinbarungen treffen, die sich für die Beschäftigten auszahlen", machte Regina Rusch-Ziemba deutlich. Auf der Agenda stehe zudem das Thema Arbeitszeiten. „Die Dienstplangestaltung der Deutschen Bahn ist in vielen Bereichen unsozial und vor allem familienunfreundlich. Hier wollen wir im Rahmen der Tarifverhandlungen Regelungen vereinbaren, die den Bedürfnissen unserer Kolleginnen und Kollegen entsprechen" , so die EVG-Verhandlungsführerin.
Mit der DB AG seien bis zum Ende des Jahres insgesamt drei Verhandlungsrunden vereinbart. „Spätestens dann sollten wir Klarheit darüber haben, ob wir ein Ergebnis am Verhandlungstisch erzielen können", erklärte Regina Rusch-Ziemba. „Unsere Kolleginnen und Kollegen erwarten einen schnellen Abschluss, insofern sind wir - wenn nötig - zu allem entschlossen", betonte die EVG-Verhandlungsführerin.