Zum nunmehr dritten Mal waren rund 120 Tarifkommissionsmitglieder ganz unterschiedlicher Eisenbahnverkehrs- und Busunternehmen sowie der verschiedenen Sozialpartner in Fulda zusammengekommen, um zwei Tage lang in intensiven, vor allem aber konstruktiven Diskussionen die im Oktober beginnende Tarifrunde inhaltlich aber auch strategisch mit vorzubereiten.
Zum einen wurde die Frage der Aktionsfähigkeit erörtert: Wo ist die EVG schon jetzt gut aufgestellt, wo kann noch nachgebessert werden? Wie werden die Mitglieder eingebunden - was ist vor Ort alles möglich. Jede der sechs EVG-Regionen erarbeitete ihr eigenes Bild - und jede Region steuerte wichtige Impulse zur Gesamtstrategie bei. Die werden jetzt in den regionalen Aktionsteams erörtert und weiterentwickelt.
„Was hier erarbeitet wurde, hat nicht nur mich begeistert; wieder einmal ist deutlich geworden, wie vielfältig wir als EVG sind und wie wir dadurch von einander profitieren“, machte Bundesgeschäftsführer Torsten Westphal deutlich.
Es ist wirklich Klasse, dass wir uns so frühzeitig mit der nächsten Tarifrunde beschäftigen, da bleibt ausreichend Zeit zu prüfen und zu planen, mit welchen vor-Ort-Aktionen wir die Verhandlungsrunden dann unterstützen können.
Auch EVG-Verhandlungsführerin Regina Rusch-Ziemba zeigte sich im Hinblick auf die diskutierten Tarifthemen mehr als zufrieden. In verschiedenen Workshops hatten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu Fragen positioniert, die in den vorangegangenen Zukunftswerkstätten aufgeworfen worden waren. Da ging es unter anderem um die Nachtzulage und um tarifliche Öffnungsklauseln im Hinblick auf die Arbeitszeit. Die Zukunft des heutigen Langzeitkontos wurde ebenso diskutiert, wIe beispielsweise die „Erhaltungskompetenz“ beim Thema Digitalisierung.
Ernsthaft wurden die verschiedenen Argumente abgewogen und um eine zielführende EVG-Position gerungen. Nicht immer war das Ergebnis einvernehmlich - „Das haben wir auch nicht erwartet“, so Regina Rusch-Ziemba deutlich. Wichtig sei ein realistisches Stimmungsbild, damit auf dieser Basis weitergearbeitet werden könne. „Und da haben wir an beiden Tagen wichtige Impulse von den Mitgliedern der Tarifkommissionen als Bindeglied zur Basis erhalten“, so die EVG-Verhandlungsführerin weiter.
Diese Impulse fließen in die nächste „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ ein, die Anfang Juli stattfinden wird. Dann stehen - auf der Grundlage des bisher Erarbeiteten - die Inhalte der Mitgliederbefragung im Mittelpunkt. Denn gut vier Wochen später, ab dem 1. August 2018, werden alle Mitglieder der EVG wieder aufgerufen sein, ihre persönlichen Prioritäten für die Kernforderungen zur Tarifrunde 2018 festzulegen. „Die Zukunftswerkstatt Tarifpolitik wird dazu einen wesentlichen Beitrag geleistet haben“, betonte Regina Rusch-Ziemba in Fulda.
Video von der 3. "Zukunftswerkstatt Tarifpolitik"
Noch scheint die im Oktober beginnende Tarifrunde weit entfernt. Doch die Vorbereitungen laufen bereits auf Hochtouren. In der dritten „Zukunftswerkstatt Tarifpolitik“ wurden bereits inhaltliche und strategische Schwerpunkte gesetzt.