Die zentrale Berufsgruppe (ZBG) Meister/Wagenmeister vereint Mitglieder aus aktuell sechs verschiedenen Unternehmen und entsprechend unterschiedlichen Arbeitsumfeldern. Sie formuliert dennoch - oder gerade deswegen - einen hohen Anspruch: „Kümmerer“ zu sein.
„Die Meister in allen Bereichen halten mit ihrer täglichen Arbeit, mit Schicht- und Bereitschaftsdiensten das Rad am Rollen“, sagt der Sprecher der ZBG, Dirk Taschenmacher. „Und das muss stärker gewürdigt werden“.
Bei aller Verschiedenheit im Umfeld gibt es Themen, denen sich alle in ähnlicher Weise gegenüber sehen. Überall steigt die Arbeitsbelastung. Hans-Friedrich Porschke, BR bei der DB Netz AG und Mitglied der ZBG, verdeutlicht das für den Bereich LST am Beispiel der Rufbereitschaft. Dort sind die Bereitschaftsbereiche immer größer geworden. Gleichzeitig verteilt sich der Druck auf weniger Schultern. Wo die Bereitschaft früher 9-tourig organisiert wurde, sind die Kollegen heute alle fünf Wochen in Rufbereitschaft. Dazu kommt, dass der fachliche Anspruch immer höher wird: „Wenn beispielsweise Meistereien zusammengelegt werden, bedeutet das auch, dass die Vielfalt der Techniken steigt, mit denen die Kollegen im Tagesgeschäft konfrontiert werden.“
So steigt nicht nur die psychische Belastung für die Kollegen, es wird auch schwieriger, den Nachwuchs umfassend zu qualifizieren. Das kennt auch Steffen Bosecker, BR bei der Bahnbau Gruppe und Ansprechpartner der Berufsgruppe für Öffentlichkeitsarbeit. „Natürlich haben wir starkes Interesse, dass erfahrene Monteure, Gleisbauer etc. sich als Meister weiterqualifizieren, aber es bedarf auch einer klaren Regelung in der Bahn Bau Gruppe, wie dieser Weg dahin aussehen soll (Bildungsvereinbarung, Freistellung, finanzieller Rahmen).“
Dieser Themenkomplex, von der IHK-Ausbildung, der Erstellung und Integration der Berufsbilder im Konzern über die Mitwirkung bei den Ausbildungskonzepten und weiterführende, berufliche Fortbildungswege steht nicht umsonst im Fokus der ZBG Meister/Wagenmeister. Aber: „Wichtig ist natürlich auch, dass sich der Einsatz dann persönlich auch rechnet - das heißt, für die erhöhte Verantwortung muss auch ein entsprechendes Entgelt gezahlt werden“, macht Bosecker klar.
Daher sind die spezifischen tariflichen Herausforderungen für die Meister und Wagenmeister auch ein wichtiger Arbeitsschwerpunkt der zentralen Berufsgruppe. Grundsätzlich ist jedoch mit den guten Tarifabschlüssen in diesem Jahr aber schon mal ein Anfang gemacht, stellt Hans-Friedrich Porschke fest.