Für die Lokführer in der EVG ist es ein Selbstverständnis, Eisenbahner zu sein. Wir sind stolz darauf, ein Teil dieser Gemeinschaft zu sein.
Das Berufsbild des Lokführers muss erhalten und abgesichert werden. Deshalb mischen wir uns ein und nehmen bei allen Entscheidungsträgern Einfluss. Die ZFG wird unternehmensbereichs- und geschäftsbereichsübergreifende Publikationen erarbeiten und veröffentlichen. Und jedes unserer Mitglieder kann sich in die Gewerkschaftsarbeit einbringen. Wir sind kein elitärer Club, der im Verborgenen tagt; sondern wir tauschen offen und ehrlich unsere Gedanken und Meinungen aus. Nutzt die Angebote vor Ort zur Mitarbeit! Es ist ein tolles Gefühl, zur Eisenbahnerfamilie zu gehören, sich zu beteiligen und sein Arbeitsumfeld selbst mit zu gestalten.
In Zusammenarbeit mit den zuständigen Gremien unserer Gewerkschaft müssen die tarif- und beamtenpolitischen Forderungen und Maßnahmen für unsere Berufsgruppe diskutiert und festgelegt werden. Wir möchten die Hilferufe und Anregungen unserer Kolleginnen und Kollegen vor Ort aufgreifen und in gewerkschaftliche Arbeit umsetzen. Dabei geht es darum, junge Menschen, aber auch die bisher Nicht- oder Andersorganisierten für unsere Gewerkschaft zu begeistern. Wir sind der festen Überzeugung, dass reine Berufsorganisationen die falsche Antwort auf die Herausforderungen der Arbeitswelt sind. Gerade die Solidarität mit schwächeren Mitgliedern ist eine Stärke unserer Gewerkschaft!
Wir wollen tarifpolitisch nicht weiter fremd bestimmt werden. Wir möchten mit einem eigenen Funktionsgruppen-Tarifvertrag unter dem Dach des Basis-Tarifvertrages nach Auslaufen des Grundlagen-Tarifvertrages am 30.6.2014 endlich wieder von der EVG vertreten werden und damit selbst gestalten können.
Die unbefriedigende Beförderungssituation bei unseren Beamten muss beendet werden. Die Verdichtung der Arbeit muss honoriert werden und es müssen Perspektiven geschaffen werden. Wir stellen uns vor, dass zunächst die Laufbahn der Lokführer bis nach A 11 geöffnet wird.
Der Lokführer darf nicht zum Anlernberuf verkommen. Das Berufsbild muss gestärkt werden. Dazu gehören eine mindestens 12 Monate dauernde Fachausbildung, gewerblich/technische Grundkenntnisse und eine Prüfung bei einer neutralen Einrichtung (z.B. IHK). Dafür setzen wir uns schon seit längerer Zeit ein.
Zum Schutz des Lokführers fordern wir neben dem Führerschein eine digitale Fahrerkarte. Darin müssen die Qualifikationen, Streckenkenntnisse und die aktuellen Fahrzeiten (Arbeitszeiten) erfasst sein. Solch eine Fahrerkarte ist auf der Straße im Bus und LKW-Gewerbe schon seit Jahren Standard. Damit sie ihre volle Wirkung entfalten kann, wird diese Forderung europaweit erhoben.
Wir möchten für unsere Kolleginnen und Kollegen auf den Zügen arbeitnehmer-freundliche und altersgerechte Schichten und Einsatzpläne haben. Dafür muss der Arbeitgeber die Voraussetzungen schaffen: vor allem einen ausreichenden Personalbestand! Mit permanentem Unterbestand ist eine zufriedenstellende und gesundheitsgerechte Arbeitszeitgestaltung nicht möglich; erst recht nicht im unregelmäßigen Wechseldienst. Weiterhin ist die Frage zu klären: Was passiert, wenn ich fahrdienstuntauglich werde?
Der Zeitpunkt des Jahresfahrplanwechsels Mitte Dezember kurz vor Weihnachten und Jahreswechsel ist für die Fahrpersonale ungünstig. Die Verlässlichkeit der Einsatzplanung ist nicht gegeben und führt jährlich zu neuem Frust, weil die Beschäftigten gegenüber ihren Familien keine Aussage treffen können, wann sie wie arbeiten müssen. Die ZFG Lokfahrdienst wird sich daher für eine Verlegung des Fahrplanwechsels einsetzen.
Sie hat sich weiterhin das Ziel gesetzt, den Organisationsgrad der Lokführer in der EVG zu steigern. Nur wenn wir über genügend Mitglieder verfügen, haben wir die Durchsetzungskraft, um unsere Forderungen zu verwirklichen. Weiterhin bleibt es sehr wichtig, die Mehrheitsverhältnisse in den betrieblichen Interessenvertretungen (Betriebs- und Personalräte) abzusichern und auszubauen. Auch aus diesem Grund bleibt eine solide Mitgliederpflege und Mitgliedergewinnung wichtig. Die ZFG Lokfahrdienst will hierzu tatkräftig beitragen und unterstützen.