Frauen bei der Eisenbahn: Große Vereinbarung und was nun?
Bis Ende des Jahres müssen alle Arbeitgeber des Verkehrssektors in Europa einen Bericht zur Vereinbarung abliefern. Darin soll die Frage beantwortet werden, welche Maßnahmen bislang umgesetzt wurden.
Was ist bisher geschehen?
Der Dachverband der Arbeitgeber und Gewerkschaften haben im Rahmen des „europäischen sektoralen sozialen Dialogs Eisenbahn“ verhandelt und im November 2021 die Vereinbarung unterschrieben. Federführung bei den Verhandlungen hatte die Europäische Transportarbeiter:innen-Föderation (ETF). Dabei wurde festgelegt, dass im Jahr 2023 ein Bericht der Arbeitgeber zu dem Prozess und den Maßnahmen veröffentlicht werden soll. Diese Frist wurde wegen der Covid-Pandemie bis Ende 2024 verlängert.
Was ist die Women-in-Rail-Vereinbarung?
Mit der Vereinbarung sind Maßnahmen verhandelt worden, die bei den europäischen Eisenbahnunternehmen umgesetzt werden müssen. In den verschiedenen Politikbereichen wurden entsprechende Maßnahmen unterlegt: eine Gleichstellungspolitik und -strategie im Unternehmen, Schritte für die Personal- wie Einstellungspolitik, Lohngleichheit, Abbau von geschlechtsspezifischen Diskriminierungen sowie Maßnahmen gegen sexuelle Belästigungen und Sexismus am Arbeitsplatz.
In welchen Unternehmen gilt die Vereinbarung?
Die Vereinbarung gilt für alle Beschäftigten von Unternehmen des Eisenbahnsektors, die der Gemeinschaft der Europäischen Bahnen (CER) angehören. In Deutschland sind das die DB AG und der Verband deutscher Verkehrsunternehmen (VDV).
Was bedeutet sie für Gewerkschafter:innen?
Durch die Vereinbarung haben Gewerkschafter:innen eine weitere Handhabe für ihre Arbeit, damit mehr Frauen in den Verkehrssektor arbeiten. Dabei können sie sich auf die einzelnen Artikel und Politikbereiche berufen. Zudem ist die Umsetzung Teil des sozialen Dialogs, wodurch die Pflicht besteht, dass Gewerkschaften mit eingebunden sind.
Was sind die weiteren Schritte?
Die EVG kämpft weiterhin darum, dass mehr Frauen im Verkehrsbereich arbeiten. Aus diesem Grund wollen wir Druck aufbauen und unseren Mitgliedern Unterlagen an die Hand geben. Außerdem werden wir im Dezember 2024 den Bericht der Arbeitgeber analysieren.