Europäischer Equal-Pay-Day & Gleichstellungsindex (EIGE): wenig Fortschritte, noch viel zu tun
Der heutige europäische Tag der Lohngleichheit soll aufzeigen, wie unterschiedlich die Entlohnung von Frauen und Männer in der EU immer noch ist. Aktuell verdient eine Frau in Europa durchschnittlich 86 Cent für jeden Euro, den ein Mann verdient, in Deutschland liegt die Lohndifferenz zu Ungunsten der Frauen mit 18% sogar noch leicht höher.
„Diese und viele andere Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern müssen beseitigt werden“, so EVG-Vize Martin Burkert, „dass hier Handlungsbedarf ist, zeigt auch der aktuelle EU-Gleichstellungsindex (EIGE).“
Der EIGE-Index reicht von 0 bis 100 Punkten (volle Gleichstellung) und vergleicht jährlich den sehr unterschiedlichen Stand der Gleichstellung in europäischen Ländern. Der aktuelle Index verzeichnet in allen Ländern außer Slowenien minimale Fortschritte, die Bewertung reicht von 83,9 in Schweden bis 52,6 in Griechenland. Die Bundesrepublik liegt mit 68,6 erst auf dem zehnten Platz und durch leichte Zugewinne minimal über dem EU-Durchschnitt von 68 Punkten.
Insbesondere in den Bereichen Bildung und Zeitaufteilung gibt es in Deutschland Handlungsbedarf, hier sind im Vergleich zu 2013 sogar deutliche Rückschritte zu verzeichnen. Dies liegt vor allem an der ungleichen Verteilung zwischen Männern und Frauen in Bezug auf Zeit für soziale Aktivitäten.
„Wir fordern weiterhin die Gleichstellung der Geschlechter in allen Lebensbereichen. Hierzu braucht es endlich die notwendigen Voraussetzungen und Gesetze“, mahnt Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung, die Dringlichkeit der Veränderungen an, national wie gesamteuropäisch. „Dafür werden die EVG-Frauen weiterhin vehement, konstruktiv und lautstark kämpfen.“
Als positives Zeichen werten wir die zuletzt im Sozialen Dialog unterzeichnete europäische Vereinbarung „Women in Rail“, mit der bei europäischen Bahnen die Situation und die Arbeitsbedingungen der Frauen verbessert werden sollen.
„Die Europäische Kommission hat der Gleichstellung eine wichtige Priorität eingeräumt und in ihrer Gleichstellungsstrategie konkrete Maßnahmen gefordert. „Women in Rail“ als verbindliche Vereinbarung ist eine wichtige Weichstellung für den Bahnsektor, die EVG wird die Umsetzung einfordern“, so EVG-Vize Martin Burkert abschließend.