Internationaler Tag der Pflegenden: „Pflegende befinden sich häufig in einer Ausnahmesituation“
Der 12. Mai ist der Internationale Tag der Pflegenden. Er macht darauf aufmerksam, wie wichtig alle sind, die pflegen. Das sind die Beschäftigten in den Krankenhäusern, Pflege- und Altenheimen, unzählige Ehrenamtliche und das sind die, die einen nahestehenden Menschen versorgen.
Nur 16 Prozent der pflegebedürftigen Menschen in Deutschland werden vollstationär in Heimen betreut. Bei circa 21 % der Betroffenen unterstützen ambulante Pflege- und Betreuungsdienste die Versorgung zu Hause. Bei 63 Prozent, also der großen Mehrheit, erfolgt die Versorgung zu Hause ohne professionelle Unterstützung, dafür unter großem Einsatz von Familie oder Freund:innen. Diese pflegerische Versorgung wird auch von Menschen der Eisenbahner:innen-Familie geleistet, die während der Pflege unter anderem in Schicht- und Wechseldienst arbeiten.
„Unsere Kolleg:innen schaffen diese überaus wichtige und elementare Unterstützung ihrer Angehörigen vor oder nach der Arbeit im Zug, in der Werkstatt, im Büro. Dadurch befinden sich die Pflegenden, immer noch größtenteils Frauen, häufig in einer Ausnahmesituation. Viel zu oft reduzieren sie deswegen die Arbeitszeit oder geben die Erwerbstätigkeit sogar ganz auf, was wiederum das Risiko für Altersarmut erhöht“, so die stellvertretende EVG-Vorsitzende Cosima Ingenschay.
„Der Beirat für die Vereinbarkeit von Pflege und Beruf hatte nicht umsonst in seinem letzten Bericht die Ausgestaltung einer praxistauglichen Familienpflegezeit und die Einführung eines neuen Familienpflegegeldes für häuslich pflegende Erwerbstätige empfohlen. Das wären wichtige und richtige Weichenstellungen“, ergänzt Nadja Houy, Vorsitzende der EVG-Bundesfrauenleitung.
„Immerhin gab es Anfang dieses Jahres einige kleine Verbesserungen bei den Pflegeleistungen. Für 2025 ist jedoch zu befürchten, dass der Beitragssatz für die Pflegeversicherung um 0,2 Beitragspunkte steigt, da der Bund nach wie vor mit neun Milliarden Euro bei den Versicherten in der Kreide steht“, so Ingenschay.
Änderungen Pflegeleistungen 2024:
Einige Leistungen für pflegende Angehörige wurden für 2024 erhöht, mehr dazu hier.