Alle Infos zur: Tarifrunde 2024 / 2025 - NE-Bahnen

Nichtbundeseigene Bahnen

Tarifrunden 24/25: Bundesweite „Blitzaktionen“ gestartet

Die EVG-Tarifrunde bei den NE-Bahnen steht vor der Tür. Die EVG strebt zentrale Verhandlungen mit der gesamten Branche an. Denn einheitliche Standards verhindern einen tarifpolitischen Flickenteppich - das ist gut für die Beschäftigten.

Um zu erfahren, was dich bewegt, gehen wir im Juli und August in die Betriebe. Wir sprechen dort direkt am Arbeitsplatz mit den Kolleg:innen, um herauszufinden, was in der kommenden Tarifrunde am wichtigsten ist.

Die Meinungen, die wir dort sammeln, fließen in die Forderungsfindung ein. Bei der EVG entscheidet die Zentrale Tarifkommission NE mit ehrenamtlichen Vertreterinnen und Vertretern sämtlicher NE-Bahnen. Das gibt uns mehr Schlagkraft, um unsere Interessen durchzusetzen.

Bundesweite „Blitzaktionen“

„Wir geben den Takt für die ganze Branche vor“

Kathleen Rudolph (Bayerische Oberlandbahn) und Thomas Pfeifer (Vias Gmbh). Sie gehören der Verhandlungskommission der EVG an.

Kathleen Rudolph

Was sind die Themen der kommenden Tarifrunde?

Thomas: Das hängt final auch von der Mitgliederbefragung in den Betrieben ab. Was ich bei meinen Leuten höre, geht in eine klare Richtung: Spürbar mehr Geld in der Tasche, weil die Lebenshaltungskosten steigen, und mehr planbare Freizeit. Die GDL hat in ihrer Tarifrunde das Wahlmodell aufgegeben. Die Kolleg:innen verlieren also 6 Tage Urlaub. Das wird es mit der EVG nicht geben. 

Kathleen: Die EVG wird selbstbewusst in diese Tarifrunde gehen. Unser letzter Tarifabschluss war ein Erfolg. Wir haben die Löhne kräftig erhöht und eine tabellenwirksame Entgeltsteigerung durchgesetzt. Das bedeutet dauerhaft mehr Geld für alle! Zugleich haben wir einen Teil der Inflationsausgleichsprämie verhandelt. Darauf werden wir aufbauen.

Thomas Pfeifer

SPNV ist eine schwierige Branche. Viele Unternehmen stecken in wirtschaftlichen Schwierigkeiten …

Kathleen: Wir haben einen massiven Fachkräftemangel in der gesamten Branche. Wenn wir in Zukunft noch neue Leute für den Regionalverkehr in Deutschland gewinnen wollen, müssen Löhne und Beschäftigungsbedingungen schritthalten. Deshalb kommt unsere Tarifrunde genau zur richtigen Zeit.

Thomas: Das Prinzip des Billig-Wettbewerbs hat keine Zukunft. Wer auf billig setzt, dem gehen die Leute flöten. Wir werden mit unserer Tarifrunde für faire Bedingungen kämpfen, egal ob die Züge eine blaue, gelbe oder weiße Farbe haben. Und für die EVG gibt es keine Eisenbahner:innen erster oder zweiter Klasse. Egal ob Tf, KiN, Werkstatt oder Verwaltung - es geht nur mit allen!

Immer noch finden die NE-Tarifverhandlungen weniger Beachtung als die bei der DB. Berechtigt?

Kathleen: Mit unserer Tarifrunde bei den NE-Bahnen geben wir den Takt für die gesamte Branche vor. Was wir vereinbaren, setzt die Messlatte für die Kolleg:innen bei der DB. Wir brauchen uns daher nicht zu verstecken. Im Gegenteil.

Das EVG-Wahlmodell kommt an.

Mit dem EVG-Wahlmodell kannst du selbst über deine Zeit bestimmen und bis zu 12 Tage* (Abellio 9 Tage, HLB/neg 6 Tage) mehr Urlaub nehmen.  

Die GDL hat in ihrer Tarifrunde dieses Wahlmodell für alle zugunsten einer Arbeitszeitverkürzung ab 2026 für Schichtarbeiter geopfert. Das freut die Arbeitgeber. Bereits 2023 konnten wir das EVG-Wahlmodell behaupten. Wir halten daran fest.

Mehr Geld mit der EVG

In der Tarifrunde 2023 haben wir bei den NE-Bahnen 420 Euro Lohnsteigerung durchgesetzt. Im gesamten Zeitraum des EVG-Tarifvertrages hast du durch den früheren Auszahlungsbeginn damit im Schnitt 2.000 € mehr in der Tasche als bei der GDL.

Die Lebenshaltungskosten steigen weiter. Deshalb wird das Thema Geld in unserer Tarifrunde 2024/2025 eine entscheidende Rolle spielen - damit mehr bei dir ankommt! Bei der DB AG beträgt die Erhöhung 410 Euro. Der zweite Erhöhungsschritt kommt jetzt im August: Dann gibt es 210 Euro auf die Tabellenentgelte. Und gleichzeitig steigen die dynamischen arbeitszeitbezogenen Zulagen um 4 %!